Um eine globale Positionsbestimmung im Auto oder anderen Bereichen zu ermöglichen, bedarf es zahlreicher Satelliten im All. Derzeit werden hauptsächlich die Satelliten von NAVSTAR-GPS (Navigational Satellite Timing and Ranging – Global Positioning System) genutzt, welches auch umgangssprachlich nur GPS genannt wird. Das europäische Navigationssatellitensystem Galileo und das der Chinesen, Kompass stecken noch in den Kinderschuhen.
Welche Navigationssatellitensysteme gibt es?
Anfänglich wurden die GPS (Navstar – GPS) Satelliten nur zu Verteidigungs- und Militärzwecken von den Amerikanern gebaut. Das europäische Projekt Galileo wurde von Beginn an als zivilies System konzipiert. Die Chinesen arbeiten bei dem Galileo Projekt mit, bauen dennoch aber ein unabhängiges Satellitensystem namens Compass. Die Russen verwenden bereits seit 1993 Ihr eigenes Satelliten – Navigationssystem namens GlONASS. Auf www.wikipedia.de findet Ihr mehr Infos zu den genannten Satellitennavigationssystemen.
Das Satellitensystem NAVSTAR – GPS
GPS ist bereits seit 1990 voll funktionsfähig und stellt seit 2000 auch für zivile Zwecke eine Ortungsgenauigkeit von 10 Meter sicher. Das GPS Prinzip basiert auf Satelliten, die mit kodierten Radiosignalen ständig die aktuelle Position und die genaue Uhrzeit ausstrahlen. In 20.200 Km umkreisen die Satelliten die Erde. Dabei soll bestmöglichst jeder GPS-Empfänger von 4 Satelliten Kontakt haben. D.h. es müssten mindestens 24 Satelliten eingesetzt werden, derzeit sind es aber ca. 30 Stück um die Ausfälle wegen der geringen Lebenserwartung von ca. 7,5 Jahren zu verkraften.
Das europäische Satellitensystem Galileo
Galileo unterliegt anders als GPS und GLONASS nicht einer nationalen militärischen Kontrolle. Das Projekt Galileo ist Teil des TEN-Verkehrsprojektes der Europäischen Union (EU) und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Die Finanzierung der Entwicklung wird von beiden Organisationen zu gleichen Teilen übernommen. Außerdem beteiligen sich auch andere Staaten an dem Projekt. China ist bspw. mit 280 Millionen Euro am Projekt beteiligt, Indien hatte eine Mitfinanzierung von 300 Millionen Euro zugesichert, aber wieder in Frage gestellt. Innerhalb der ESA-Mitgliedsstaaten übernehmen Deutschland, Italien, Frankreich und Großbritannien jeweil 17,5% der Kosten. Spanien trägt 10% und der Rest wird unter den übrigen 15 Staaten aufgeteilt.
Das Prinzip bei Galileo ist ähnlich wie bei dem amerikanischen GPS. Insgesamt sollen bis 2018, 30 Satelliten die Erde umkreisen. Die Funksignale sollen auf bis zu 4 Meter genau bestimmt werden. Mittlerweile wurden 2 Testsatelliten in die Erdumlaufbahn, mit den Namen GIOVE-A1 und GIOVE-B befördert.
2004 unterzeichnete der ehemalige US-Außenminister Colin Powell und der damalige Vorsitzende EU-Außenminister Brian Cowen einen Gleichberechtigungsvertrag der Satellitennavigationssysteme GPS, GLONASS und Galileo. Darin steht, dass Galileo zu GPS III kompatibel sein wird. Durch die Kombination von GPS und Galileo Satelliten wird eine deutlich verbesserte Abdeckung gewährleistet. Damit könnte der Nutzer jederzeit eine Verfügbarkeit von 15 Satelliten erreichen.Das Galileo Satellitennavigationssystem soll mit allen Diensten nicht vor 2016 betriebsbereit sein.
Das russische GLONASS Satellitennavigationssystem
Das russische GLONASS (Globalnaja Nawigazionnaja Sputnikowaja Sistema = Globales Satellitennavigationssystem) wird betrieben vom Verteidigungsministerium der Russischen Föderation. Die Entwicklung des GLONASS Satellitensystems begann bereits 1972 und wurde komplett fertig 1996 mit 21 Satelliten und 3 Reservesatelliten. Der Aufbau und die Funktionsweise ähneln auch hier wieder dem GPS. Im Gegensatz zum GPS senden bei GLONASS alle Satelliten mit gleichem Code aber auf unterschiedlichen Frequenzen. Eine bessere Positionsbestimmung würde auch hier stattfinden wenn die GPS Satelliten dazugeschaltet werden. Dies ist jedoch erst mit der nächsten GLONASS-K Satellitengeneration möglich.
Das chinesiche Compass Projekt
Da China ja wie bereits erwähnt erhebliche Summen in das Galileo Projekt investiert hat, bleibt abzuwarten ob Compass vollständig ausgebaut wird. Bereits 6 Satelliten wurden in die Umlaufbahn geschossen. Geplant sind auch bei diesem Projekt 30 Satelliten, die bereits im Jahr 2015 um den Erdball stationiert sein könnten.